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Chronik FschJgBtl 273
1959 bis 1963

In der 1. Luftlandedivision besteht das LL-Panzerbataillon 273 in Boeblingen.

1974 bis 1982

Das Fallschirmjägerbataillon 273 wird als GerEinh in Erwitte aufgestellt. Das Bataillon wird 1980 in FschJgBtl 274 als GerEinh umbenannt.

1982 bis 1993

Am 1. April 1982 wurde das Fallschirmjägerbataillon 273 per Papier als drittes aktives Bataillon der Luftlandebrigade 27 (siehe Chronik rechts) im Rahmen der Umgliederung der Brigade in der Winkelmann-Kaserne in Iserlohn aufgestellt. Die Aufstellung wurde mit Organistationsbefehl Nr. 128/82 (H) des FüH IV befohlen. In der Realität ging die Neuaufstellung schneller, so vermeldete der Iserlohner Kreis-Anzeiger die Neuaufstellung bereits am 18.03.1982 in einem Bericht.

1974 bis 1982

Die seit 1973 bestehende Geräteeinheit: Fallschirmjägerbataillon 273 bestand als mobilmachungsabhängiger Verband nur aus Reservisten und wurde bei Aufstellung des aktiven Bataillons in Fallschirmjägerbataillon 274 umbenannt.
Zur Aufstellung wurden die Luftlandeausbildungskompanie 270, die Luftlandepionierkompanie 270 und Teile der Luftlandemörserkompanie 270 herangezogen. Weiteres Personal und Material kam von den Fallschirmjägerbataillonen 271 und 272.

Verbandsabzeichen

Das Verbandsabzeichen des Fallschirmjägerbataillon 273 ist das Wappen der ehemaligen  Fallschirmpanzerjägerabteilung 1 der alten Fallschirmjägertruppe, zusätzlich mit einem weißen Fallschirm (dies war einheitlich in allen Wappen der 1. Luftlandedivision der Bundeswehr) unterlegt.

Fallschirmpanzerjägerabteilung 1
Personal

Zur Personalaufstellung des Bataillons wurden herangezogen:

  • 3./271, wurde 2./273
  • LLPiKp 270 wurde aufgelöst, Personal ging mit der Masse zu 4./273
  • AKp 270 wurde aufgelöst, Personal ging mit Masse zu 3./273 und 5./273
  • weiteres Personal kam von den aufgelösten LLPzAbwKp 270, LLMrsKp 270 sowie aus den FschJgBtl 271 und 272.
1982 bis 1990
Heresstruktur 4

Wie alle Fallschirmjägerbataillone der 1. Luftlandedivision bestand der Verband aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, zwei Fallschirmjägerkompanien mit jeweils drei Jägerzügen (einschl. je ein Panzerabwehrtrupp MILAN) und zwei Fallschirmpanzerabwehrkompanien mit je zwei Panzerabwehrzügen TOW und einem Feldkanonenzug. Die Kompanien waren mit dem Kraftkarren "Kraka" ausgestattet.

Das junge Bataillon mußte sich schnell zusammenfinden, denn bereits im September des Aufstellungsjahres nahm es mit zwei Kompanien an der Korpsgefechtsübung I. Kops "Starke Wehr" teil. Ein erster Höhepunkt folgte dann im Juni 1983 bei der Gefechtsübung "Eiserner Besen" auf dem Truppenübungsplatz Munster. Hier wurde eine Lehrvorführung "Das Fallschirmjägerbataillon in der Verteidigung" für den anwesenden jugoslawischen Generalstabschef gezeigt. Nach der Teilnahme an den Herbstübungen 1983 und 1984 im Leitungs- und Schiedsrichterdienst folgte 1985 wieder der Einsatz des ganzen Bataillons bei der Großübung "Trutzige Sachsen".

Ab Oktober 1985 begann das Bataillon in der 4. Kompanie mit dem damals neuen Ausbildungssystem des Heeres, wonach die Wehrpflichtigen ihre gesamte Wehrdienstzeit von damals noch 15 Monaten in einer Kompanie leisten.

Ab 1987 wurde die Verbindung zu ausländischen Fallschirmjägereinheiten intensiviert. Im Juli 1987 fand ein erster Austausch mit der 82nd Airborne Division in Fort Bragg, USA statt, der 1988 wiederholt wurde. In 1987 wurde auch der Grundstein für eine Reihe von Austauschen in den folgenden Jahren mit den italienischen Para Alpini gelegt. Die mit der einzigen Gebirgsfallschirmjägerkompanie der italienischen Armee, durchgeführten Sprünge auf der Seiser Alm in Südtirol, sowie die durchgeführten Klettersteige waren immer wieder ein herausragendes Erlebnis. In diesen Jahren entwickelte sich auch ein regelmäßiger Austausch mit portugisischen Fallschirmjägern, der bis zur Umgliederung 1993 jährlich durchgeführt wurde.

1989 waren Teile des Bataillon (im wesentlichen Teile der 4. Kompanie) zu Gast beim 3rd BN 20th Special Forces Group in Camp Blanding, Florida. In diesem Jahr stellte das Bataillon eine Mannschaft beim 4-Tage-Marsch in Nijmegen.

1990 nahm eine Mannschaft am Heereswettbewerb "Rommelpreis" an der Infantrieschule in Hammelburg Teil. Die Mannschaft erzielte bei der Station "Gefechtsschießen bei Tag" den ersten Platz. Im Juni wurden Teile des Bataillons zur Beseitigung von Sturmschäden in Wäldern eingesetzt. Im Oktober / November nahm die 2. Kompanie an einer Übung der 24th Airmobile Brigade, GB in England teil.

1991 folgte die Teilnahme an der Gefechtsübung "Certain Shield", bei der zum ersten Mal die Multinationale Division eingesetzt wurde. Die Luftlandebrigade 27 war die deutsche Brigade in dieser multinationalen Division mit vier Luftlandebrigaden aus BE, GB, NL und D.

1990 bis 1993
Heresstruktur 4 mod

Übergang zur Heeresstruktur 5 und kompanieweise Verlegung nach Oldenburg.

Ab 1991
Heresstruktur 5

Mit Einführung des Luftlandewaffenträger Wiesel wurde das Fallschirmjägerbataillon 273 umstrukturiert. Die 2. und 3. Kompanie blieben Fallschirmjägerkompanien, die 4. gliederte in eine Fallschirmjägerkompanie um und die 5. Kompanie wurde nach der Neuordnung mit der Unteroffizierausbildung Einsatz-/Lehrkompanie für alle Teile der Luftlandebrigade 27 und Teile des I. Korps beauftragt. Sie wurde mit je 4 Waffenträgern Wiesel TOW für die ersten beiden Züge und 6 Wiesel MK20 für den dritten Zug ausgestattet. Ein weiterer Wiesel TOW war das Gefechtsfahrzeug Kompaniechef. In den Fallschirmjägerkompanien wurde neben drei Jägerzügen ein IV. Panzerabwehrzug MILAN gebildet.

Ab 1992

Im Rahmen der Truppenreduzierung nach der Wiedervereinigung wurde die 1. Luftlandedivision aufgelöst. Die Luftlandebrigade 27 verlies 1991 als erste die heimatliche Division und wurde direkt unter das Kommando I. Korps gestellt.

Als Folge wurde im Rahmen der Auflösung von Truppenstandorten das Bataillon 273 ab 1992 nach Oldenburg verlegt. Hier fusionierte das Bataillon mit dem Panzerbataillon 314 zum Fallschirmjägerbatailon 314.

Im Rahmen der Truppenreduzierung nach der Wiedervereinigung wurde die 1. Luftlandedivision aufgelöst. Die Luftlandebrigade 27 verlies 1991 als erste die heimatliche Division und wurde direkt unter das Kommando I. Korps gestellt.

Als Folge wurde im Rahmen der Auflösung von Truppenstandorten das Bataillon 273 ab 1992 nach Oldenburg verlegt. Hier fusionierte das Bataillon mit dem Panzerbataillon 314 zum Fallschirmjägerbatailon 314.

Hierzu verlegte die 4./273 Mitte Mai als erste den Standort und wurde später 3./314. Am 04.06.1992 wurden die Fallschirmjägerbataillone 271 und 273 auf dem Schillerplatz in Iserlohn und einem anschließendem Marsch durch die Stadt offiziell verabschiedet. Im Juli verlegte die 2./273 nach Oldenburg und wurde 2./314. Mitte Novermber 3./273 (wurde 4./314) und 5./273 (wurde 5./314). Als letzte folgtem im ersten Quartal 1993 Stab und 1./273 (wurde 1./314).

Im Februar 1993 wurde der letzte Kommandeur Oberstleutnant Engel an die FüAK verabschiedet. Führer Nachkommando FschJgBtl 273 wurde der letzte S4: Hauptmann Krautsieder. Nachdem im April 1993 die Winkelmannkaserne aufgegeben wurde, verlegte das Nachkommando 273 in die Blücherkaserne Hemer.

Das Ende

Am Mittwoch den 30.06.1993 um 16:00 Uhr meldete Hptm Krautsieder, nachdem er frist- und formgemäß FüH die Auflösung des Bataillons gemeldet hatte, dem Kommandeur Panzerbataillon 203 den Dienst im Fallschirmjägebataillon 273 für diesen Tag für beendet und fügte hinzu: "Hiermit melde ich das Fallschirmjägerbataillon 273 ab". Dann verlies er die Kaserne, es war gleichzeitig sein letzter Diensttag als aktiver Soldat.

Epilog

Die Einnerungstücke aus einem Jahrzehnt Fallschirmjägerbataillon 273 sind damals in den Fundus des Fallschirmjägerbataillon 314 übergegangen. So ist es uns auch damals gelungen, die Truppenfahne 273 "umzumodeln" und sie diente "unerkannt" als Truppenfahne Fallschirmjägerbataillon 314. Die Fahnenbänder und manches Gastgeschenk wurden im "Erinnerungs"-Raum ausgestellt. Alle Kompaniewimpel wurden in den Kompanien zur Erinnerung an das ehemalige Bataillon 273 aufgestellt. Und so mancher UBR konnte seine Herkunft nicht verbergen. Hoffen wir das all diese Erinnerungsstücke nicht alle im Ebay-Nichts verschwunden sind, denn auch das Fallschirmjägerbataillon 314 wurde 2002 ohne direkten "Nachfolger" aufgelöst.

Militärhistorische Stellen der Bundeswehr hatten auf Anfrage, was mit den Kompaniewimpeln und einigen anderen Dingen geschehen solle, ernsthaft mitgeteilt, diese wären zu vernichten. Teilweise scheint dies geschehen zu sein, teilweise haben herausragende Kameraden einige Stücke vor der Vernichtung bewahrt. Sollten Erinnerungsstücke diese besondere Art der Traditionspflege der Bundeswehr überstanden haben, bittet der Autor ggf. um Nachricht ... es gibt ja noch das Fallschirmjägermuseum in Altenstadt.