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Winkelmannkaserne
Schulstraße, Iserlohn

Geschichte der Winkelmannkaserne

Die Winkelmann-Kaserne wurde von 1934 bis 1936 als ursprüngliche "Artilleriekaserne Schulstraße" erbaut.

Zur Erinnerung an den Vizewachtmeister der Artillerie, Heinrich Winkelmann, erhält die Kasernenanlage 1937 diesen Namen. Damit soll dem heldenhaften Einsatz Winkelmanns im Kriegsjahr 1918 ein Denkmal gesetzt werden.

In den letzten Wochen des I. Weltkrieges gelang es Heinrich Winkelmann vom Reserveartellerieregiment 63 mit seinem Geschütz in einer Tankschlacht an der Westfront 13 feindliche Panzer zu zerstören. Ein Vorstoß weiterer feindlicher Verbände in die Flanke des Reserve-Infanterie-Regiments 261 konnte dadurch verhindert werden.

Dem Abteilungskommandeur der am 12.10.1937 gegründeten Panzerabwehrabteilung 41, Oberstleutnant Breusing, erschien dieser Einsatz Winkelmanns Wert genug, der Kaserne an der Schulstraße den Namen "Winkelmann-Kaserne" zu geben.

Folgenden Soldatengenerationen sollte der Einsatz Winkelmanns immer als Beispiel soldatischer Pflichterfüllung vor Augen geführt werden.

Die Kaserne war bis zum Ende des II. Weltkrieges mit verschiedenen Einheiten (Panzerabwehrabteilung, Ersatzverbände) der Wehrmacht belegt und wurde von 1945 bis 1970 durch britische und kanadische Verbände genutzt.

Vizewachtmeister Heinrich Winkelmann
Gebäudebelegung FschJgBtl 273

Ab 1971 war die Winkelmann-Kaserne Heimat für deutsche Fallschirmjäger. Zwischenzeitlich war die Kaserne u.a. Standort für LLMrsKp 270 (bis 1985), LLPiKp 270 (bis 1982), AusbKp 270 (bis 1982). Bei Auflösung der Kaserne waren die Fallschirmjägerbataillone 271, 273 und 274 hier beheimatet.

Truppenteile Winkelmannkaserne Iserlohn
Fallschirmjägerbataillone in Iserlohn
Gebäudebelegung Winkelmannkaserne 1981
Gebäudebelegung Winkelmannkaserne 1981

Die Winkelmann-Kaserne ist heute nicht mehr existent.

Nach Auflösung der Fallschirmjägerbataillone 271, 273 und 274 ist die Kaserne nicht neu belegt worden. Heute befindet sich dort der Wohnpark Buchenwäldchen. Wesentliche Teile der alten Gebäude sind abgerissen, ein Teil umgebaut worden. Die kurz vor Schließung für Millionen von DM errichtete neue Küche wurde Supermarkt und Kindergarten.

Die Gedenksteine zur Erinnerung an die toten Kameraden gingen mit dem Fallschirmjägerbataillon 271 (später 313) nach Varel. Ob alle Steine danach mit nach Seedorf verlegten ist mir nicht bekannt. Der Hauptstein mit der Plakette steht nun in Seedorf. Der Sprungturm befindet sich nun in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Oldenburg.

Vizewachtmeister Heinrich Winkelmann
Glockenspiel

Auf Betreiben des Kommandeurs Fallschirmjägerbataillon 271 OTL Max Klaar wurde die "Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V." ins Leben gerufen, die es sich zum Ziel machte, das Glockenspiel der Potsdamer Garnisionskirche wiederzuerschaffen. Im Falle einer Wiedervereinigung unseres Vaterlandes, sollte das Glockenspiel an die Stadt Potsdam übergeben werden. So kam es dann auch. Ab Ende 1984 wurde für die Wiederherstellung gesammelt.

Alle ehemaligen Fallschirmjäger der Winkelmannkaserne erinnern sich noch heute an "Üb immer Treu und Redlichkeit", "Lobe den Herren..." - die Klänge die uns immer vom Ex-Platz aus begleitet haben.

Das Glockenspiel ist nach der Wiedervereinigung 1991 an die Stadt Potsdam übergeben worden und steht in der Nähe des alten Standortes der Garnisionskirche. Lange Zeit sammelte OTL Klaar hiernach für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisionskirche. Die Angelegenheit ist ein Politikum und die Pläne zum vollständigen Wiederaufbau scheinen vorerst auf Grund unüberbrückbarer ideologischer Differenzen zerschlagen.

Tag der Offenen Tür 1990
Tag der Offenen Tür 1990
Ex-Platz
Belegung Winkelmannkaserne